Immer wieder begegnen wir Schubladen voller Vorurteile. Diese Schubladen möchten wir an dieser Stelle einmal aufräumen: ...

Nein, aber man darf arbeiten, was man will. Die SchülerInnen dürfen aus einem breit gefächerten und fächerübergreifenden Angebot wählen. Sie lernen, sich zu entscheiden. Sie lernen, für ihre Entscheidung zu arbeiten und die richtigen Schritte zum Ziel zu finden. Die Lehrkraft unterstützt jedes Kind dabei, mit seinem Potential in Kontakt zu kommen und es zu entfalten und trägt dafür die Verantwortung. Dabei gibt es klare Regeln des Zusammenlebens und des Arbeitens, die bewirken, dass jedes Kind zu seinen bestmöglichen Ergebnissen kommen kann.
Die Montessori-Schule ist eine Schule für alle Kinder. Jedes Kind kann sich optimal in seinem Tempo entwickeln. Kinder, die schnell und einfach lernen, können hier in einem wesentlich schnelleren Tempo lernen als an einer herkömmlichen Schule, weil sie nicht warten müssen, bis alle anderen auf ihrem Level sind.

Kinder, die langsamer lernen, erzielen ebenfalls bessere Lernerfolge, weil wir Ihnen nicht den Spaß am Lernen und an der Schule nehmen, indem wir sie in ein Lerntempo zwingen, dass nicht zu ihnen passt und deshalb zu permanenter Frustration führt.

Dadurch, dass wir den Lernrhythmus eines jeden Kindes respektieren und entwickeln helfen, können auch Kinder, die in einem staatlichen Schulsystem an ihre Grenzen kommen, an der Montessori-Schule ihr Potential entfalten und glücklich durch ihre Schulzeit gehen.
Die Grundlagen des Unterrichts sind das niedersächsische Kerncurriculum sowie der Montessori-Lehrplan, der in Teilen weit über das staatliche Curriculum hinausgeht. So können Kinder in ihrem Tempo in der Mathematik oder im Lesen oder im Schreiben usw. in ihrem Tempo voranschreiten. Das führt dazu, dass Kinder im Rechnen oder im Schreiben / Lesen schnellere Fortschritte machen können als an einer normalen Grundschule, weil es nicht auf seine Klassenkameraden „warten“ muss. Gleichzeitig trainieren die Kinder in hohem Maße ihre sozialen Kompetenzen und haben auch in diesem Bereich einen hohen Standard. Dadurch, dass die Kinder in jahrgangsgemischten Klassen lernen, haben die älteren Kinder immer wieder die Möglichkeit, ihr Wissen an Jüngere weiterzugeben und auf diese Weise selbst noch einmal ihr Wissen zu vertiefen.
Die Montessori-Schule baut auf den Ideen Maria Montessoris auf. Dieses Denken ist von einer wertschätzenden und respektvollen Haltung gegenüber dem Leben, den Kreisläufen in der Natur und dem Menschen mit seiner Verantwortung in diesem Netzwerk geprägt. Die Montessori-Schule hat die Absicht, Menschen zu bilden, die in der Lage sind, für sich, für ihre Umwelt, für die Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen und zum Frieden im Zusammenleben der Menschen mit der Erde und untereinander beizutragen. Entscheiden Sie einfach selbst, ob wir damit eine alternative Ökoschule sind.
Die Montessori-Schule bietet durch ihr Konzept der Jahrgangsmischung, der freien Wahl der Arbeit, der besonderen didaktischen Materialien und der Sicht auf das Kind eine Kombination und Nachhaltigkeit von kognitivem und sozialem Lernen bei gleichzeitiger Lernfreude und gehirngerechtem Lernen, die in einem staatlichen System – zumindest in der aktuellen Form – so nicht erreichbar ist.
Montessori-Schüler erwerben durch die Möglichkeiten des sozialen Lernens in heterogenen Lerngruppen vom ersten Schultag an eine hohe soziale Kompetenz. Die Kinder lernen, mit verschiedenen Menschen umzugehen, im Team zu arbeiten, empathisch zu sein, sie können sich spezialisieren und lernen Teamwork und Führung. Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbststeuerung sind Skills, die für ein späteres glückliches Erwachsenenleben wesentlich sind.
Die Montessori-Schule hatte in 2009 einen schweren Einbruch. In der Folge gab es einen Trägerwechsel. Seitdem sind die Finanzen stabil und die Schule konnte inzwischen ihre Schülerzahl verdreifachen. Die Schule arbeitet jetzt mit einer soliden und gesicherten Finanzierung.
Die Montessori-Schule ist im Sekundarbereich eine staatlich anerkannte Schule. Sie vergibt sämtliche staatliche Abschlüsse, die auch an jeder staatlichen Schule vergeben werden. Die Schüler schreiben die gleichen zentralen niedersächsischen Abschlussklausuren wie die staatlichen Schulen. Die Abschlüsse berechtigen je nach Niveau zum Beginn einer Ausbildung oder zum Übergang in den Sekundar-II-Bereich eines Gymnasiums, einer Gesamtschule oder einer berufsbildenden Schule. Ein Kind kann problemlos über den Montessoriweg zum Abitur kommen. Wir behaupten sogar, es hat am Ende mehr bzw. nachhaltiger und gesellschaftsrelevanter gelernt.
Eine „Pause“ im herkömmlichen Sinne brauche ich, wenn ich eine eintönige und anstrengende Arbeit mache. Die SchülerInnen der Unter- und Mittelstufe erfahren Regeneration dadurch, dass sich völlig unterschiedliche Aktivitäten und Ruhephasen im Rhythmus des jeweiligen Kindes abwechseln können. So gibt es Arbeiten in Bewegung und Arbeiten am Tisch oder am Fußboden, Arbeiten im Klassenraum oder auf dem Flur, Arbeiten drinnen oder draußen, körperliche oder kognitive Arbeiten – all dies mischt sich permanent und jedes Kind findet darin seinen eigenen Rhythmus. Gleichzeitig führt das dazu, dass unsere SchülerInnen während der Schulzeit sehr viel mehr Bewegung haben, als SchülerInnen, die in einem Frontalunterricht durchgängig still sitzen müssen.

Es gibt keine Zeitstruktur, die allen Kindern gleichzeitig aufgezwungen wird. Wenn sie mit Feuereifer in einer Aufgabe stecken, dürfen sie die auch beenden.

Aber natürlich haben die Kinder eine Frühstückspause – die sie genau dann machen, wenn sie erstens Hunger haben und sie zweitens ihre Arbeit auch unterbrechen oder beenden wollen. Und: jeder Schultag endet mit einer großen Tobepause!