Die Montessori-Schule Göttingen ist eine staatlich genehmigte Grundschule und eine staatlich anerkannte Sekundarschule I mit Gesamtschulcharakter. Wir unterrichten Kinder und Jugendliche der Klassen 01 – 10 in drei jahrgangsgemischten Klassenstufen: die Jahrgänge

  • 01 - 03 (Grundstufe),
  • 04 - 06 (Mittelstufe) und
  • 07 - 10 (Sekundarstufe)

werden gemeinsam unterrichtet. Alle Klassen sind Integrationsklassen, in denen SchülerInnen mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam unterrichtet werden. Nach der 10. Klasse vergeben wir die staatlichen Abschlüsse: Sekundarabschluss I - Hauptschulabschluss, Sekundarabschluss I - Realschulabschluss und den erweiterten Sekundarabschluss I mit der Übergangsberechtigung zum Gymnasium. Die bei uns unterrichtenden LehrerInnen haben die staatliche Lehrerausbildung sowie eine zusätzliche Montessoriausbildung.

Der Unterricht in der Unter- und Mittelstufe beginnt mit einem offenen Anfang von 7.45 – 8 Uhr. Er endet um 13 Uhr, in der Mittelstufe an einem Tag erst um 15 Uhr. Über den gesamten Vormittag Zeit findet fächerübergreifendes forschendes Lernen verschiedenster Art statt. Der herkömmliche Stundenplan im 45min-Takt ist aufgelöst. Die Kinder wählen ihre Arbeiten innerhalb bestimmter Regeln und erhalten regelmäßige Unterweisungen in neuen Themen durch die LehrerInnen. In der Unter- und Mittelstufe sind Musik und Kunst in den Klassenunterricht integriert, zusätzlich gibt es die Möglichkeit zu Fachunterricht in Kunst und Musik. In der Unterstufe wird Englisch im Klassenverband unterrichtet, während in der Mittelstufe Englisch als Fachunterricht gegeben wird. Sport findet in allen Stufen als Fachunterricht statt.

Der Unterricht der Sekundarstufe weist eine Struktur auf, die den veränderten Entwicklungs- und Lernbedürfnissen der Jugendlichen entspricht. Hier gibt es Lernbüros für die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik. Die Gesellschaftswissenschaften und die Naturwissenschaften werden epochenartig fächerübergreifend unterrichtet. Hinzu kommen weitere Fächer wie Verantwortung, praktische Arbeit und wahlweise eine zweite Fremdsprache (französisch oder spanisch). Ein Tag (Mittwoch) ist dem „persönlichen Ausdruck“ gewidmet (Kunst, Werken, Orchester, Film, Theater, Sport, Schulband, Textil). In einer wöchentlichen Schülerversammlung diskutieren die Jugendlichen ihre Angelegenheiten und finden Lösungen. In der Sekundarstufe wird die Montessori-Schule als Ganztagsschule geführt. Der Unterricht endet an vier Tagen die Woche um 15 Uhr.
Zwölf- bis Achtzehnjährige haben andere Entwicklungs- und Lernbedürfnisse als die jüngeren Schüler. In der Montessori-Schule antworten wir darauf mit veränderten Unterrichtsangeboten und einer veränderten Tagesstruktur (siehe Schulkonzept).

Die leitenden Fragestellungen für die Jugendlichen sind „wer bin ich?“ „wer bist du?“ „was können wir miteinander tun?“ „ wie können wir miteinander leben und arbeiten?“ Maria Montessori versteht für diese Altersgruppe  Schule als Erfahrungsschule des sozialen Lebens. Das Unterrichtsprinzip ist der Erdkinderplan. Den Jugendlichen werden verschiedene Lernfelder erschlossen, zu denen u.a. auch die Arbeit mit der Erde, den Pflanzen gehört. Die Montessori-Schule hat für diesen Zweck ein Gartengelände am Stadtrand von Göttingen gepachtet. Neben dem kognitiven Lernen gehören weitere Unterrichtsbereiche zum Lernangebot: Berufe (Praktika und das Fach Verantwortung), Persönlicher Ausdruck (Kunst, Musik, Theater, Sport usw.), Soziales Lernen (Schülerversammlung, Haushalt, Fach Verantwortung), Mikroökonomie. Gesellschafts- und Naturwissenschaften werden epochenartig themenorientiert und fächerübergreifend unterrichtet.
Das Lernen in altersgemischten Gruppen gehört zum Konzept einer jeden Montessorischule. Die Kinder lernen nicht nur vom Lehrer sondern auch durchaus voneinander. Jüngere lernen von Älteren, Ältere lehren Jüngere. So durchläuft innerhalb einer Klasse jedes Kind verschiedene Rollen: Am Anfang der Stufe gehört es zu den Jüngsten, die viel von den Älteren lernen. Im letzten Jahr einer Stufe gehört es zu den Ältesten. Durch diese neue Rolle kann es den Jüngeren helfen und sein Wissen weitergeben. Am Ende eines Schuljahres gehen die Ältesten in der Regel in die nächste Stufe über. Der verbleibende Klassenverband integriert zu Beginn des neuen Schuljahres die Neulinge und macht sie mit den Arbeitsstrukturen und dem Lernklima vertraut.
Kosmische Erziehung ist ein Begriff, der von Maria Montessori geprägt wurde. Sie ging davon aus, dass alles im Universum zusammenhängt: die Luft, die Erde, die Himmelskörper, das Wasser, die Pflanzen, die Tiere, die Menschen und dass – wenn an einer Stelle sich etwas verändert - dies Auswirkungen auf sämtliche andere Bereiche hat. Alles ist miteinander verbunden. Es war einer ihrer zentralen Ansätze im Unterrichtskonzept, die Kinder diese Verbundenheit und Abhängigkeit aller belebten und unbelebten Materie voneinander von Anfang an zu lehren. Dazu gehört, dass dem Menschen in diesem Gefüge eine besondere Aufgabe zukommt, da er als einziger ein Bewusstsein von seinen Handlungen und immer eine Wahlmöglichkeit hat. Dadurch trägt er eine besondere Verantwortung in der Welt dafür, dass alle in Frieden miteinander leben können. Ihr Erziehungskonzept versteht sie als Erziehung zum Frieden.

So ist auch an der Göttinger Montessori-Schule Kosmische Erziehung das Unterrichtsprinzip für die 6-12jährigen. Die Kinder lernen von Anfang an fächerübergreifend. Es gibt kein isoliertes Unterrichtsfach, sondern von Anfang an werden große Themen und Zusammenhänge überblicksartig gelehrt. Das Forschen beginnt ab dem ersten Schultag.